Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Nebelflüstern

Was soll ich tun?

Das war die Frage, die mich in jenen Tagen umtrieb.
Ich versuchte in mehreren Gesprächen mit, mir damals wichtigen und nahestehenden Menschen eine Antwort zu finden...
Das war gar nicht so leicht.
Der Mensch, mit dem ich seit vielen Jahren verheiratet war, erklärte mir unumwunden, daß er von Psychotherapie nichts hält. Gar nichts. Und dann noch stationär 8 Wochen. Blödsinn. In seinen Augen.
In der Gemeinde fragte ich auch um Rat. Da gab es erstaunte Blicke und die Nachfrage, ob dies tatsächlich wegen dem Suizid wäre. Der liegt aber doch schon soweit zurück. Wie kann das denn belasten? Doch mal ein bißchen zusammen nehmen...

Klasse. Ich begann mir einerseits einzugestehen, ich bin gar nicht die starke Frau, die alle in mir sahen und erlaubte mir ratlos und in gewisser Weise hilflos zu sein, und dann diese Antworten.
Eine Freundin musste herhalten und sich alles anhören und die fragte, was ich denn wollte, so tief im Innern, Bauchgefühl.
Nun, so sehr ich gegen stationäre Therapie eingestellt war, sah ich sie doch als einzige Möglichkeit.
Wenn ich Hilfe haben wollte, musste ich sie zulassen.
Ich musste Mauern einreißen. Und ich hatte die Befürchtung, wenn das ambulant läuft, nutze ich die Zeit zwischen den Terminen für den Wiederaufbau.

Natürlich sprach ich auch mit dem Herzbewohner. Und der unterstützte mich.
Der Entschluß war also gefasst.
Stationäre Therapie.
Und da es da eine Warteliste für gab, war es noch nicht ganz so ernst...
Ich sagte also in der Trauma-Ambulanz zu und informierte meinen Arbeitgeber über meinen Dienstbeginn.
Keineswegs wollte ich die Wochen bis zum Einrücken in die Klinik zu Hause verbringen, mit Nichtstun. Und da ich langsam Richtung Krankengeld rutschte...
Ich wollte mich tatsächlich zusammenreißen und arbeiten. Gegen jede Übelkeit, gegen jede Angst.

Es war ein Donnerstag als ich die ganzen Telefonate erledigte.
Kaum hatte ich mit meinem Arbeitgeber das Gespräch beendet, klingelte das Telefon erneut. Die Trauma-Ambulanz war dran, man hätte frohe Nachricht. Am Dienstag hätten sie ein Bett für mich.
Dienstag? Das geht nicht. Ich hab grad meinen Dienstplan für die Woche geholt, da rufe ich jetzt doch nicht wieder an und sag, ich komm doch nicht. Neee.
Das geht nicht. Das macht man nicht.
Ob ich jetzt tatsächlich das Bett ablehnen würde? Ja freilich, es hieß bis zu 6-8 Wochen Wartezeit, nicht 4 Tage...

Inne halten 31.05.2015, 19.11 | (0/0) Kommentare | PL

Mein persönlicher Tiefpunkt

Meinen persönliche Krise wurde durch ein Ereignis während meiner Dienstzeit ausgelöst.
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres gab es einen Suizid auf unserem Wohnbereich.
Gleich zu Dienstbeginn. 6.12 Uhr morgens.
Mehr kann und darf ich auf Grund meiner Schweigepflicht dazu nicht schreiben. ...weiterlesen

Inne halten 31.05.2015, 18.44 | (0/0) Kommentare | PL

Eine Affäre...

In der folgenden Zeit trafen wir uns an stets wechselnden Orten. Zwischen seinem und meinem Wohnort sind ein paar hübsche Flecken Erde und die schauten wir uns gemeinsam an.
Wir tranken gemeinsam Kaffee, gingen essen, quatschten, flirteten, führten tiefgreifende Gespräche und ...buchten jedesmal ein anderes Hotel.
Bis wir ein kleines gemütliches Haus entdeckten, mit historischem Hintergrund und unter familiärer Führung.
Dort fühlten wir uns auf Anhieb wohl und willkommen. ...weiterlesen

Inne halten 29.05.2015, 22.01 | (0/0) Kommentare | PL

Ein unbeschreiblicher Spaziergang

Es hat einen Tag länger gedauert. Ich wusste nicht, wie ich das folgende formulieren sollte...
Ich versuche es einfach mal. ...weiterlesen

Inne halten 29.05.2015, 21.11 | (0/0) Kommentare | PL

Bärchenpflaster



Irgendwann im September schrieb er mich an. Der besondere Mann trat in mein Leben...
Wie schon erwähnt, wechselten wir einige emails und Nachrichten.
Für mich war das so, als würden wir uns ewig kennen.
Da war ein Mann, der mich verstand, der geduldig meine Zeilen lass und antwortete.
Irgendwann, ziemlich schnell sogar, kam der Gedanke auf, man könne sich doch kennenlernen. ...weiterlesen

Inne halten 27.05.2015, 00.13 | (0/0) Kommentare | PL

Seelsorge ist anders!

So, da stand ich nun.
Mit schlechtem Gewissen und einem Freibrief vom Gatten.
Das war doch alles nicht mehr normal.
So konnte das doch nicht bleiben.
Zum damaligen Zeitpunkt war ich in der methodistischen Kirche und hatte die Hoffnung ein offenes Gespräch mit unserem Pastor könnte helfen, zumindest nicht schaden. ...weiterlesen

25.05.2015, 22.35 | (0/0) Kommentare | PL

Denkwürdige Sätze 2

Ein paar Tage später griff ich das Thema nochmal auf.
Doch, es beschäftigte mich.
Dieser Satz und seine ablehnende Haltung gegenüber einem Facharztbesuch, einer möglichen Ehetherapie.
Das tat mir weh. ...weiterlesen

Inne halten 24.05.2015, 16.02 | (0/0) Kommentare | PL

Denkwürdige Sätze 1

Ich glaube, diese Möglichkeit die Beiträge zu teilen werde ich mal ausprobieren.
Ist ja manchmal doch viel Text was da zusammenkommt.

Denkwürdige Sätze habe ich oben hingeschrieben und zwei solche Sätze habe ich im Juni 2011 zu hören bekommen.
Ich krieg das genaue Datum wahrscheinlich nicht mehr zusammen, aber ich höre sie heute noch nachklingen.
Das sind so Sätze, die irgendwie alles ins Wanken bringen. ...weiterlesen

24.05.2015, 15.28 | (0/0) Kommentare | PL

Dornröschen wacht auf...

Sollte etwa alles so weitergehen?
Eigentlich schon. Zumindest was ihn betraf.
Er trank nicht mehr, nach dem Infarkt kam noch der Rauchstopp.
Aber sonst ging alles seinen Gang.
Wir lebten nebeneinander her.
Gespräche, warum dies so ist, wurden relativ schnell von ihm beendet.
Er könne nicht mehr so und so wichtig sei das Ganze doch auch nicht.
Und ich meine jetzt hier nicht nur Sex. Auch sonst gab es nichts. Keine Umarmung, kein sich an der Hand nehmen, kuscheln...
Nichts, die ganze Palette der Zuneigungsbekundungen blieb unbenutzt, staubte ein und vertrocknete.
Lediglich, wenn ich zum Dienst fuhr gab es einen Abschiedskuss auf die Wange. Vollkommen unverbindlich.

Mir war das zu wenig. Mir war das schon lange zu wenig, aber jetzt erst drang es in mein Bewusstsein.
Irgendwie löste sein Infarkt bei mir ganz schön was aus.
Ich konnte und wollte nicht akzeptieren so emotionslos weiter leben zu müssen.
Ich hatte doch Bedürfnisse.
Die meldeten sich plötzlich.
Natürlich meldeten sich dann auch gleich Schuldgefühle.
Damals war ich auch noch in einer Freikirche.
Und was ich dachte... war schon Ehebruch.
Wie kann ich Bedürfnisse haben, die mein Mann nicht hat. Und wie kann mir Sex und körperliche Nähe auf einmal so wichtig sein.
Das geht gar nicht.
Ich versuchte mein Glück erst mal zu Hause.
Kaufte mir Wäsche... Er merkte es nicht mal. Ich dachte, ich könnte ihn so etwas locken...
Ich zog sie dann nicht mehr an und irgendwann entsorgte ich sie.

Ich fühlte mich schlecht. Selbstzweifel nagten an mir.
Ein Teufelskreis begann.
Ich suchte die Schuld bei mir. Vielleicht war ich zu dick, oder einfach nicht liebenswert. Unattraktiv. Uninteressant. Übersehbar.
Nun, das konnte ich herausfinden. Ich ging auf die Pirsch, Marktwert ermitteln. One-Night-Stand nennt man das heute wohl.
Befriedigte mich auch nicht. Das habe ich nicht gesucht.
Ich wollte nicht nur Sex. Ich wollte Leidenschaft, Liebe, Zuneigung. Wärme in meine gefühlskalte Welt. Einfach mal eine Umarmung.

Damals durchstöberte ich das Internet. Solche wie mich musste es doch öfters geben. Ich suchte Austausch und fand einige Gruppen bei wkw die sich damit beschäftigten.
Und es gab tatsächlich mehr *so wie ich*.
Menschen - Männer wie Frauen - die mehr in einer Wohngemeinschaft leb(t)en, denn in einer Ehe.
Die meisten dieser Ehen sind über kurz oder lang zerbrochen, oder man arrangierte sich.
Ich habe einige interessante Menschen kennengelernt und einen ganz Besonderen.
Von ihm werde ich ab jetzt öfters schreiben. Er wird aber nicht mit seinem Realnamen auftauchen. Er ist der Mann mit dem Bärchenpflaster, das Bärchenpflaster selbst. Er ist Herzbewohner, Seelentröster, Sternenpflücker.
Ich denke, ihr werdet wissen, wenn ich von dem besonderen Menschen schreibe. :-)

Obwohl das so weder geplant noch beabsichtigt war. Wir haben uns geschrieben, ich weiß gar nicht wie lange.
Ich fand ihn total interessant und wartete stets auf eine neue Nachricht von ihm.
Wir verabredeten uns auf einen Kaffee in einem Lokal. Nur meine Freundin wusste wo ich bin. Für alle Fälle, wenn Frau sich schon mit einem fremden Mann verabredet.
Wer weiß was da alles passieren kann... (O-ton Freundin)
Vor dem Treffen wollte ich ein Bild. Weil ich steh auf Mann mit dunklen Haaren, vielleicht noch gelockt. So ein Antonio Banderas-George Clooney-Ben Affleck- Verschnitt...
Nun, das Bild zeigte einen Herrn im Anzug mit fehlendem Kopfhaar... Gar nicht mein Typ. Sagte ich auch gleich, aber weil wir so schön miteinander schreiben konnten, und so ein Kaffee im goldenen Oktober...

Inne halten 23.05.2015, 19.42 | (0/0) Kommentare | PL

Linkliste und Kommentare

Vielen Dank für eure Kommentare.
Ich hab einige mails erhalten.
Das Thema scheint zu interessieren und vielerorts - leider - aktuell zu sein.

Ich bemühe mich jeden Kommentar zu beantworten, möchte aber gleich auch ein bißchen um Geduld bitten, wenn das nicht am gleichen Tag geschieht.
Meine Linkliste werde ich in den nächsten Tagen anlegen.
Ich hab hier ein paar schöne lesenswerte Blogs gefunden und freu mich die weiter zu verfolgen.

Euch allen einen schönen Abend und eine Gute Nacht.
Ich habe morgen Frühdienst und muß beizeiten raus.

Inne halten 22.05.2015, 22.18 | (0/0) Kommentare | PL