Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Trauer

Komischer Sonntag

Und umso mehr bin ich für Unbeschwertheit, für Spielen im besten Sinne,
für sich ausprobieren...
Für das Leben.
Für das Annehmen.
Es ist egal, ob Du an Gott glaubst, an Karma, an Schicksal, an Vorsehung...
Es ist egal, ob du den Rosenkranz betest, sich Deine Gebetsmühlen drehen, du die Götter mit Rauchwerk gnädig stimmst, oder es versuchst...
Fakt ist: Keiner weiß was Genaues...
Unter uns: Dereinst in der Herrlichkeit, wird es manch überraschtes Gesicht geben.
Wenn es einen Himmel gibt, dann ist der weder katholisch, evangelisch, dem Islam angehörend, jüdisch, buddhistisch oder oder oder...
Er wird menschlich sein!

Ich bin Christin.
Das habe ich hier schon öfters geschrieben. Ist also kein Geheimnis.
Ich habe Respekt vor den Menschen und ihrer Meinung.
Ich finde Religionen total interessant.
Ich bin dafür das VERBINDENDE zu suchen und nicht das hervorzuheben was uns alle voneinander trennt.

Inne halten 17.11.2019, 21.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Lockerer Umgang

Heute sprach mich jemand an und meinte, ich ginge ja wohl ganz locker mit Uwes Tod um..
Sie machte es daran fest, daß ich mit weißer Hose und beerenfarbigen Shiirt an seinem Grab stand...

Im ersten Moment war ich geschockt und sprachlos.
Da wird man auf Grund von Äußerlichkeiten beurteilt, ja verurteilt.
Zugegeben, ich trage helle fröhliche Kleidung. Ich lache. Auch laut.
Das sagt aber doch nichts über meine Trauer aus.
Selbstverständlich vermisse ich Uwe, die Telefonate und Besuche, besonders wenn er nüchtern war.
Es gibt Erlebnisse und Erfahrungen, die ich gerne mit ihm teilen möchte. Ihm erzählen...
Manchmal haut mich ein Sonnenaufgang aus den Latschen...
Oder ein Erlebnis, was ich gerne mit ihm teilen möchte, ein Bild...
Egal, manchmal auch nur die Kleinigkeiten des Alltags...Der hüpfende Frosch, der vorm Rasenmäher Reißaus nimmt...

Wie trauert man *richtig*?
Indem man mit verhärmten Blick aus verquollenen Augen durchs Leben geht, an der Vergangenheit klebt?
Darf ich nicht lachen, nur weil ich Witwe bin?

Das glaube ich kaum. Das ist mir zu oberflächlich.
Uwe ist tot.
Ja, aber ich lebe und ich darf lachen und helle Kleidung tragen. Ich darf Veranstaltungen besuchen und mich amüsieren.
Doch, das darf ich.
Ich muß nicht heulend zu Hause sitzen, ganz in schwarz gekleidet.
Ich trauere um Uwe auf meine Art.
Meine Gefühlswelt ist für solch oberflächliche Menschen nicht sichtbar.
Ich bin authentisch. Auch in meiner Trauer.
Daß ich in Dienstkleidung am Grab stand ist jener Person in ihrer Oberflächlichkeit wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.
Hauptsache ein Urteil gefällt.
Ob das richtig oder falsch ist, interessiert keinen...

Man macht das nicht.
Man lacht nicht, wenn der Mann erst gestorben ist.
Man muß...

Ja, was muss man denn und wer ist man?
Wer gibt Menschen, die mich kaum kennen, das Recht mich dermaßen zu verurteilen?
Mich hat die heutige Ansprache verletzt.
Da sind fremde Leute, die meinen das Recht zu haben zu urteilem.
Und ich meine dann, ich muß mich verteidigen, rechtfertigen...
Ich muß michnnicht verteidigen und ich muß mich nicht rechtfertigen.
Wenn ich lachen möchte, dann tue ich es.

Wer dies nicht sehen oder hören möchte kann gerne wegsehen oder hören.
Ich verbiege mich nicht für andere Personen und noch weniger für *die Leute*
Wo waren denn die Leute, als es Uwe schlecht ging?
Eben, und deshalb bin ich so wie ich bin und handel so, wie ich es für richtig halte, und nicht so wie es den Leuten gefällt.
oder wie man es deren Ansicht nach tut.

Sorry, das musste jetzt einfach mal raus.

Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht, und den Mut und die Freiheit, das zu tun, was Euch gut tut und ihr für richtig haltet-
Trauer oder der Umgang damit folgt keinen festen Regeln.
Jeder trauert auf seine Weise, und das ist auch gut so.

Inne halten 06.06.2019, 22.11 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Und immer wieder...

erwische ich mich bei dem Gedanken,
Uwe anrufen zu müssen,
da ich so lange nichts mehr von ihm gehört habe...
Erst der zweite Gedanke bringt die Realität ins Hirn.
Ich kann es immer noch nicht glauben, ihn nie wieder zu hören,
mich nie wieder aufzuregen wenn nach x trockenen Tagen plötzlich
aus dem nichts nasse Tafe folgten.
Nie wieder Angst zu haben, wenn Halluzinationen auftraten...
er nicht ans Telefon ging...
Der Tod ist eine schrecklich entgültige Realität.
Ich weiß, es geht ihm jetzt besser, dort wo er ist.
Und dennoch, er fehlt...
Auch wenn ich oft sauer war, verzweifelt, voller Hoffnung oder vollkommen hoffnungslos.
Am 13. Mai wären wir 31 Jahre verheiratet gewesen.
Hätte, wäre, wenn...
Ach Scheiße...
Ich hatte es ihm so sehr gewünscht nochmal die Kurve zu kriegen und ein paar schöne Jahre zu haben.
Es sollte nicht sein.
Ich muss lernen dies zu aktzeptieren.
Mir bleibt keine andere Wahl.
Und dennoch ist der Familienstand *verwitwet* fremd und fühlt sich unnatürlich an.

Heute, als ich zum Dienst fuhr waren Nebelschwaden zu sehen. Im Rücken die aufgehende Sonne.
Das Morgenlicht, der Nebel und dazwischen tauchte der Stadtturm von Lich auf.
Dieses Bild hätte ich gerne mit ihm geteilt....

Habt eine gute Zeit und passt aufeinander auf.

Inne halten 18.05.2019, 21.26 | (0/0) Kommentare | PL