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Eine Affäre...

In der folgenden Zeit trafen wir uns an stets wechselnden Orten. Zwischen seinem und meinem Wohnort sind ein paar hübsche Flecken Erde und die schauten wir uns gemeinsam an.
Wir tranken gemeinsam Kaffee, gingen essen, quatschten, flirteten, führten tiefgreifende Gespräche und ...buchten jedesmal ein anderes Hotel.
Bis wir ein kleines gemütliches Haus entdeckten, mit historischem Hintergrund und unter familiärer Führung.
Dort fühlten wir uns auf Anhieb wohl und willkommen.

Zum ersten mal verabredeten wir uns ein zweites Mal im gleichen Hotel.
Im Laufe der Zeit hatten wir da *unser* Zimmer...
Er fuhr abends wieder nach Hause, kehrte in seine Welt zurück.
Ich übernachtete meist und trat nach dem Frühstück den Heimweg an.
Immer begleitet vom schlechten Gewissen... Es saß auf der Schulter.
So einfach wie es sich hier liest machten wir es uns nicht.
Es gab häufig Gespräche und ich fuhr mehr als einmal zu unserem Treffen mit dem fest gefassten Entschluß: Es ist das letzte Mal. Weil, das darf nicht sein. Wir sind beide verheiratet... Es gab Tränen, Verzweiflung... - auf beiden Seiten.
Dann sahen wir uns, und der Entschluß bröckelte.
Ich kann doch nicht was beenden, wenn ich es gar nicht will?

Gefühlsmäßig war es eine Berg- und Talfahrt. Das schlechte Gewissen versus Leidenschaft - und Liebe...
Ein halbes Jahr nach unserem ersten Kaffee, nach unzähligen sms und stundenlangen Telefonaten war es soweit. Das was nicht sein sollte, durfte war eingetreten.
Ich liebe Dich!
Es war unglaublich schön, diese Worte nach langer Zeit wieder zu hören und selbst zu sagen.
Wir liebten uns. .

Und diese Liebe sollte mich in den folgenden Monaten durch meine schwerste Lebenskrise tragen.
Das war die Zeit, in der er nicht nur Geliebter und Liebhaber war, sondern Bärchenpflaster. Er war der Mann, der mir die Hand hinhielt um mir aufzuhelfen, wenn ich auf dem Boden lag. Er trocknete Tränen, hielt meine Hand, hielt mich. Er hörte zu, war einfach da. Immer, zu jeder Tages und Nachtzeit.
Er machte Mut, wo er mir fehlte. Er hatte Vertrauen in mich, als ich keines mehr hatte. Er war einfach da.
Er wurde Herzbewohner.

Und er ist immer noch Herzbewohner. Er teilt sich den Platz mit meinen Kindern...

Ich weiß, daß er ab und an hier liest, ich weiß, dass er jetzt die Hände abwehrend hebt. Er meint ich hebe ihn auf einen Sockel...

Liebes Bärchen,
Ich liebe Dich.
Und du hast mir das in der Zeit nicht nur gesagt, Du hast es gelebt.
Das werde ich niemals vergessen.
Du hast Tiefen mit mir erlebt, gelebt. Du bist der Mann mit dem ich meine Hochs teilen und leben möchte.


Morgen/Übermorgen schreibe ich von meinem persönlichen Erdbeben. Danke fürs Lesen.

Inne halten 29.05.2015, 22.01

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