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Sauer. Richtig sauer.

Ich bin grad so sauer.
Komme um kurz nach 20 Uhr vom Dienst.
Die Wäsche liegt noch nass in der Maschine. Die, die ich heute Vormittag aufgehängt habe, hängt noch.
Hat man vergessen, kann mal passieren.
Nachdem ich gegessen habe und mich um die Wäsche kümmern will, bittet der Herr des Hauses mit runden Füßen und schwerer Zunge um ein Gespräch...
Ich liebe diese Art von Kommunikation.
Er fühlt sich von uns behandelt wie ein Haufen Scheiße!
Früher waren wir zufrieden, wenn er gekocht hat, heute würden wir ihm das abnehmen.
Nun, wenn er der täglichen Körperhygiene nachkommt, darf er gerne kochen...
Wir wären nicht zufrieden, wie er Wäsche aufhängt und zusammenlegt.
Nun, wenn zusammenlegen bedeutet, etwas wird kleiner, dann kann er es...
Es ist aber doof, alles nochmal zu machen.
Wir würden nicht mit ihm reden, ihn einbeziehen.
Na ja, wenn er grußlos von dannen fährt, im Auto(!), finden wir das nicht prickelnd, sondern gefährlich für andere... redet er nicht mit uns.
Worüber soll ich mit ihm reden. Rede ich vom Dienst, findet er es Scheiße, fühlt sich förmlich bedrängt.
Es mag sich schlimm anhören. Aber ich habe einfach keine Gesprächsthemen, die ich mit ihm bequatschen möchte.

Was er denn möchte, von uns?
Wir sollen ihn in Ruhe lassen!
HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ??
Tun wir doch.
Er will weiter saufen. Darf er, kann er, soll er.
Haben wir akzeptiert. Weitestgehend.
Wir wollen damit aber nicht mehr belastet werden. Es ist seine Sucht. Nicht unsere.
Viele lange Jahre war das auch *unser* Problem. Wir waren co-abhängig.
Davon entfernen wir uns jeden Tag ein paar Schritte mehr. Manchmal große Schritte, oft kleine. Aber: Die Richtung steht.

Was wollte er jetzt eigentlich?
Einen Streit vom Zaun brechen?
Ach nee, er will ausziehen. Nun denn: Reisende soll man nicht aufhalten.
Dann die versteckten Suiziddrohungen...

Inne halten 04.06.2015, 21.45

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