Ausgewählter Beitrag

Therapieverlauf - Therapieende

Die Therapie schritt voran, erste Erfolge stellten sich ein.
Natürlich ging es auch mal wieder ein Stück zurück oder es holperte ein wenig, aber es ging voran.
Aus 8 Wochen wurden 10 Wochen.
Und dann bekam ich zur Aufgabe übers Wochenende daheim, mir Gedanken zu machen, was ich bräuchte um *gute Weihnachten* zu haben. Die Entlassung stand an.
Montags sollte ich meine Wünsche äußern. Es war bereits Mitte Dezember...
Am Wochenende war mir schnell klar, was ich zu Weihnachten möchte.
Baum - Dekoration . saubere Fenster - Plätzchen - besinnliche Momente in der Adventszeit.
Was mir dazu fehlen würde? Zeit!
Ich beschloss an jenem Montag die Entlassung anzustreben und nicht bis zum 19. Dezember zu warten. Das hätte mir wahrscheinlich sehr viel Stress bereitet.
Das war das, was ich wollte, was mir gut tat.

Leider sahen die in Gießen das etwas anders und werteten meinen Wunsch, den ich in die Tat umsetzte als Therapieabbruch.
Das tat mir zwar leid, aber für mich war das die richtige Entscheidung, auch heute noch.

Laut Klinik hätte ich noch eine Woche bleiben sollen, dann vier Wochen zu Hause verbringen - weiter - krankgeschrieben um dann nochmal für vier bis sechs Wochen stationär zu gehen.
Ich wollte langsam mal wieder arbeiten gehen. Am 2. Januar trat ich meinen Dienst an. Frühdienst. Keine Wiedereingliederung, gleich 100%.
Das wäre das einzige, was ich anders machen würde. Heute.

Ganz viele Impulse habe ich in Gießen bekommen. Da wurde sehr viel in Bewegung gebracht.
Ich profitiere tagtäglich davon...
Übrigens, der blaue Pott ist selbstgemacht. Mein Erstlingswerk im Töpfern. Und das Schaf baumelt am Spinnrad...

Inne halten 15.06.2015, 23.01

Kommentare hinzufügen


Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Bine

Ich möchte mich bedanken - aus tiefstem Herzen!

Das Aufschreiben Deiner Erfahrungen erinnert mich an das, was ich vor so vielen Jahren "gelernt" habe, und was dann nach und nach wieder in mir vergraben wurde - bis zum nächsten Zusammenbruch, und dem übernächsten and so on. Die Kinder waren klein und vieles war einfach nicht umsetzbar.

Du hast genau zu dem Zeitpunkt beschlossen "öffentlich zu werden" als es mir einmal mehr so richtig mies ging. Ein reeller Auslöser, wie immer, der dann das Faß zum Überlaufen bringt. So wie bei Dir der traurige Entschluss der Patientin.

Ich lese hier und merke: Da bist Du in alte Verhaltensmuster gerutscht, dort achtest Du zu wenig auf das was DIR gut tut. Kerschi ist immer lieb und versucht immer da zu sein, zu mahnen, zu verstehen, aber er kennt die Krankheit nicht und mich ja nur ohne Therapie und die ersten Jahre ohne greifbare Depression. Der mahnende Finger kommt nun unbewusst von Dir, regt viel Nachdenken an und Verhaltensänderungen. Weniger arbeiten (und siehe da, die Texte fließen wieder wie von ganz alleine), mich akzeptieren wie ich bin (auch mit Speckirollos und ersten Falten), mir weniger Gedanken darüber machen was andere von mir denken könnten und ob sie mich mögen (Soziophobie lässt grüßen). Dann unter Menschen gehen wenn es MIR gut tut... aber nicht einfach absagen sondern dazu stehen, dass ich halt nicht immer kann. Ich merke, dann werde ich verstanden, und es gibt viele denen es geht wie mir. Dieses Gefühl tut so gut. (Kerschi, der viel Kontakt zu Menschen braucht vergesse ich darüber natürlich nicht!)

Danke für Deinen Mut hier zu schreiben!

Es wäre wirklich schön wenn Du mit Deinem Herzensmenschen irgendwann in diesem Jahr das "Hotel Zugspitzblick" besuchen würdest. Ich glaube es ist überfällig dass wir einmal bei einem schönen Glas Rotwein oder einem Picknick am Ammersee schöne Stunden und reale Nähe verbringen.

Bine

vom 17.06.2015, 10.19
Antwort von Inne halten:

Lass Dich mal umarmen.
Ich hab grad Pipi in den Augen und da ist sprechen doof.

Ganz liebe Grüße
Stephanie
1. von Inge

Weisst du eigentlich, dass du viel geleistet hast und das nun Fruechte traegt???
:-))

vom 16.06.2015, 23.35