Spinnstunden

Mein Hobby tut mir gut.
Richtig gut.
Beim Spinnen finde ich Ruhe und Entspannung.
Ich bin beschäftigt und irgendwie produktiv.
Ich hab die Galaxy angesponnen, pudrige Farben.
Eigentlich so gar nicht meins.
Ich mag definierte Farben, eigentlich.
Zur Zeit finde ich diese Babyfarben schön, passend für Jungs und Mädchen.
Nicht Fisch und nicht Fleisch...
Ich hab noch keine Ahnung was daraus werden soll.
Ist mir auch gar nicht wichtig.
Eine ganz neue Erfahrung. Normalerweise sehe ich ein Projekt vor mir,
wenn ich eine Faser ans Rad nehme.

Spiegelt ein stückweit mein Seelenleben wieder.
Meine Depressionen sind zur Zeit heftig, lähmen mich,
Alltag fällt schwer.
Schlafstörungen inklusive.
Andererseits denke ich, das ist ganz normal.

Sicherlich wäre es mit Berufsalltag leichter...
Sollte aber nicht so sein.
Andererseits tragen meine Bewerbungen Früchte.
Ich bin begehrt.
Und auch das tut mir gur!

Trotz aller Dunkelheit freue ich mich auf meine Zukunft.
Es liegt Arbeit vor mir: Körperliche und Geistige.

Heute habe ich einen Termin bei der DRV ausgemacht.
Nächste Woche.
Ich habe einen Termin bei der Hausbank.
Nächste Woche.
Vorstellungsgespräch.
Nächste Woche.

Nächste Woche werden die Weichen neu gestellt.
Da entscheidet sich, ob wir vorm Einzug renovieren oder nach und nach.
Die Entscheidung zum Umzug ist gefallen.
Das Haus wurde eins als unser beider Altersversorgung gekauft.
Und so soll es nun auch sein.
Mit der eingesparten Miete und der Witwenrente geht die anstehende Renovierung evtl. langsamer voran, aber sie geht voran.

Ich hab in meinem bisherigen Leben schon so vieles geschafft, sexueller Mißbrauch in der Kinheit, Verlust meiner Mama mit 13, die jahrelange Alkoholabhängigkeit von Uwe...
Da lass ich mich jetzt nicht in die Knie zwingen!

Inne halten 29.04.2019, 22.46| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Hobbies und mehr | Tags: spinnen, Galaxy, Streicheleinheiten für die Seele,

Sonntag

Heute habe ich es ganz bewußt langsam angehen lassen.
Meine Space in Pink ist fertig versponnen.
Jetzt stehen abendliche Zwirnstunden an.
Die tun ebenso gut, wie das Spinnen:
Die Gedanken fließen lassen, loslassen, in Bewegung bleiben...

Gelesen hab ich heute auch mal wieder.
Ich lese zur Zeit gerne Krimis aus Ostfriesland oder Meck-Pomm.
Spielen meist in Küstenstädten, schön beschrieben.
Vielleicht ein Reiseziel: Die Orte der Handlungen besuchen und entdecken...

Im TV gab es heute Inferno mit Tom Hanks. Der sonst sonntägliche Tatort war mir zu düster und gewaltig.
Ich hab ihn aufgenommen, für später.
Heute Abend ging er gar nicht.

Morgen versuche ich dann einen Termin zu bekommen um meine Witwenrente zu beantragen.
Und ich sollte hier mal den Putzlappen schwingen...
In der zweiten Wochenhälfte geht es dann ans ausräumen und sortieren...
Endlich aktiv werden können.
Mir graut davor, aber es muss sein.
Ich muss und will meine Möbel unterkriegen und weiterhin darin wohnen und leben.
Im alten Zuhause ein neues Zuhause schaffen.
Das ist die große Aufgabe der nächsten Wochen.
Ich werde davon berichten, darüber schreiben, vielleicht auch ein paar Bilder zeigen.
Manches werde ich sicherlich wieder passwortgeschützt schreiben, aber vieles auch ganz offen.

Inne halten 28.04.2019, 23.01| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Hobbies und mehr | Tags: spinnen, Space, lesen,

Komischer Tag heute

Ich hab den Tag so plätschern lassen.
Sinnvolles hab ich heute wenig geleistet.
Na ja, die Wäschekörbe sind leer und an meinem Buch
bin ich auch ein ganzes Stück weiter gekommen.

Jetzt sitze ich noch ein bißchen am Spinnrad und versuche
die Gedanken zu sortieren.
Ich bin heute irgendwie durcheinander,
fühle mich taub und gelähmt.
Einsam.
Fast ein Stückweit mutterseelenallein...

Ich denke, solche Tage werden noch öfters kommen.
Gehören wohl zur Trauer und Trauerarbeit dazu.
Ich muss nur drauf achten, meine Depressionen nicht so stark werden zu lassen.

Inne halten 27.04.2019, 23.26| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: auf der Suche nach Alltag | Tags: Depressionen

Einfach mal DANKE sagen

Es ist mir ein ehrliches Bedürfnis,
in der Zeit, in der meine Gedanken
und Gefühle Achterbahn fahren
und mich heftigst ins Schleudern bringen,
einem besonderen Menschen
einfach mal Danke zu sagen.
Danke für das Aushalten meiner Launen,
meiner Hilflosigkeit,
meinem Gefühlswirrwarr...
Seit nunmehr +/- 8 Jahren erträgst Du mich
und alle meine Facetten.
Du liebst mich so wie ich bin.
Mit allen meinen Unzulänglichkeiten,
meinen Zweifeln, meinen Launen...

DANKE, daß Du immer für mich da bist.
Auf Dich kann ich mich verlassen, Dir vollends vertrauen.
Bei Dir sind alle meine Geheimnisse sicher.
Du kennst meine Sonnenseiten und meine Schattenzeiten.

Du gibst mir die Zeit, die ich brauche.
Und immer hast Du ein Bärchenpflaster für meine verwundete Seele.

Manchmal beschleicht mich ein schlechtes Gewissen, weil Du so viel mehr gibst, als Du nimmst.
Du bist mein Geliebter,mein bester Freund, mein Sternenpflücker.
Du hilfst mir immer wieder mich zu orten, neu zu finden.
Du bist in dunklen Tagen genaso an meiner Seite, wie bei strahlendem Sonnenschein.
Dafür möchte ich Dir einfach mal *Danke* sagen.

ICH LIEBE DICH.

P.S. ERkennst Du die Blume im Beitrag?

Inne halten 26.04.2019, 23.13| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: auf der Suche nach Alltag | Tags: Bärchenpflaster

Vielleicht gehört zum Schritt in die Zukunft...

... auch ein Blick in die Vergangnheit.


Ich hab den gestrigen Abend damit verbracht mir hier alle Beiträge durchzulesen.
Man sagt mir zwar nach, nichts zu vergessen, aber so manches hatte ich verdrängt.
Mich plagten in der letzten Zeit Schuldgefühle:
Hätte ich mehr Hilfe angeboten...
Wäre ich weniger egoistisch gewesen...
Wenn ich nicht ausgezogen wäre...
Eben: Hätte - Wäre - Wenn

Es hätte höchstwahrscheinlich nichts geändert!
Im Gegenteil.
Wäre ich nicht ausgezogen, wäre wahrscheinlich die verbliebende Achtung in Hass umgeschlagen und der letzte Rest an Respekt verloren gegangen.
Ich habe diese Distanz und meine eigene Wohnung gebraucht um Uwe weiterhin Hilfe anbieten zu können und um selbst überleben zu können.
Ein Ausharren in der damaligen Situation wäre tödlich gewesen.
Ich hatte vor meinem Auszug Suizidgedanken...
Hilfe anbieten konnte ich nur, eben weil ich nicht tagtäglich mit der Realität des Alkoholismus konfrontiert war.
Ich habe den Abstand gebraucht um einen Schritt auf Uwe zugehen zu können.
Unser Verhältnis hätte sich niemals so verbessern können, wenn wir weiterhin zusammen gewohnt hätten. Niemals.

Teilweise bin ich über meine Einträge erschrocken. Diese Heftigkeit war mir nicht mehr gegenwärtig.
Die Ängste und die Bedrohungen habe/hatte ich verdrängt.
Die möchte ich jetzt auch nicht wieder hervorkramen.
Ich bin froh, daß wir in den Jahren unserer Trennung ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen konnten.
Ich bin dankbar dafür, daß es keinen Streit zwischen uns gab. Mich plagen keine Gewissensbisse.
"... das wollte ich Dir noch sagen"
Zwischen uns war alles gesagt. Unsere Liebe hat die Zeit nicht überdauert, überlebt.
Sie hatte sich verändert. Uwe war in trockenen Zeiten ein wunderbarer Mensch, ein Freund, einer meiner besten Freunde...
Und auf besondere Weise habe ich ihn geliebt, liebe ihn wahrscheinlich immer noch, nur eben nicht als Ehemann und Lebensgefährte, wohl aber als Freund und Vater meiner Kinder.

Es gab aber auch die nassen Zeiten, die Zeiten in denen Verletzungen an der Tagesordnung waren.
Zeiten, in denen ich Angst vor Uwe hatte, vor dem nächsten Augenblick...

Der Blick zurück hilft mir momentan meine Gedanken zu ordnen, meine Gefühle zu sortieren.

Es war richtig auszuziehen.
Ich hätte Uwe mit einem Dableiben nicht helfen können.
Selbst durch unsere Trennung konnte ich ihn nicht retten.
Bis zu einem gewissen Zeitpunkt hätte er sich selbst retten können.
Wahrscheinlich hat er selbst irgendwann aufgegeben, sich aufgegeben.
Mittlerweile glaube ich, daß Sucht einen irgendwann an den Punkt bringt, an dem keine Umkehr mehr möglich ist.

Inne halten 26.04.2019, 22.48| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: auf der Suche nach Alltag | Tags: Inne halten

Einen Monat

... ist es heute schon her.
Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Und dennoch kommt es mir vor,
als sei es gestern erst gewesen.
Zeitweise erwische ich mich bei dem Gedanken:
Ich hab von Uwe schon lange nichts mehr gehört;
Ich muss anrufen und fragen wie es ihm geht...
Und dann kommt die knallharte Realität ins Bewußtsein...

Heute wollte ich dann meine Witwenrente beantragen.
Irrsinn, was man dazu alles benötigt.
Manches weiß ich einfach auch nicht, was die da wissen wollen...
Die wollen Daten von Uwe, die hab ich gar nicht.
Die Rentenversicherung hat die selbst, alleine schon durch Uwes Rentenantrag. Bürokratie eben...

Aber ich hab geschrieben wollte...
Normalerweise kann man diese Rente bei der Stadt beantragen, bzw. konnte.
Hier nicht. Dazu muss ich entweder nach Friedberg oder Bad Nauheim, natürlich nur nach vorheriger Terminvereinbarung...
Okay, Termin wird morgen ausgemacht: Heute war da keiner mehr zu erreichen...

Inne halten 25.04.2019, 21.45| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: auf der Suche nach Alltag

In der Vergangenheit unterwegs

Ich hab mir gerade Bilder angesehen.
Hab ich in der letzten Zeit öfters gemacht.
Und ich bin erschrocken...
Bilder aus glücklichen Zeiten zu sehen und dann die Veränderungen durch den Alkohol...
Jahr für Jahr.
Es ist erschreckend was Alkohol bewirkt.
Mir ist der Verfall gar nicht so bewußt gewesen.
Und schon schleichen sich Gedanken ein: Hätte - Wäre - Wenn...

Nein, ich bin nicht schuld.
Schuld an der Sucht von Uwe.
Und ich hab ihm stes eine hilfende Hand gereicht.
Ich hab die Tiefe der Sucht aber letztendlich erst begriffen, als Uwe tot war.
Wie oft stand ich nach trockenen Wochen hilflos da und fragte ihn nach dem Warum wenn der Wodka wieder mal Einzug gehalten hatte.
Heute weiß ich warum.
SUCHT.
Ich mein, es war mir immer klar, Alkohol ist ein Suchtmittel. Alkoholismus ist eine Krankheit.
Uwe war krank. Schwer krank.
Heute weiß ich unheilbar.

Und dennoch, das Ausmaß der Sucht hab ich erst begriffen, als ich Uwe tot vor mir sah.
In einer Blutlache.
Den Blick werde ich niemals vergessen.
In all dem Schrecklichen, war sein Blick im Tod friedlich.
Er war frei. Er ist frei.
Endlich.
Fast als wäre, was ihm im Leben versagt blieb, im Tode selbstverständlich.
Uwe war tiefgläubig. Es hat ihn sehr getroffen, daß er in seiner Gemeinde nicht mehr willkommen war - solange er nass war.
Das war und ist so gegen alles was er in der Bibel las...
Jesus scharte die um sich, die am Rande der Gesellschaft waren: Zolleintreiber, Huren und Säufer.
Uwe hat deswegen seinen Glauben nicht verloren. Er differenzierte: Mit dem Bodenpersonal war er durch.

Zu seiner Beisetzung kamen auch Glieder der Gemiende.
Ich gebe zu, zuerst wollte ich sie der Feier verweisen.
Ich hab es nicht getan.

Ich finde das Verhalten immer noch schändlich, aber letztlich waren die Menschen in der Gemeinde gegen den Alkohol ebenso machtlos wie ich...

Was ich auch begriffen habe, ist letztlich: Auch Uwe hatte keine Schuld.
Er wollte kein Alkoholiker sein und ganz gewiß nicht so sterben.
Er wollte leben, evtl. Enkel aufwachsen sehen, er wollte weiter sein geliebtes Hobby - MIttelalter - pflegen...
Das Ende von *Game of Thrones* erleben...
Er konnte es nicht, weil der Alkohol stärker war, ihm etwas vorgaukelte, ihm half zu vergessen, zu überwinden.
Er konnte sich nicht auf eine Therapie einlassen, aus Angst.

Ich hab bewußt kein Bild von Uwe aus glücklichen Tagen zu diesem Beitrag gewählt, sondern eins von mir...

Ich bin dankbar für die glücklichen gemeinsamen Jahre, für drei wunderbare Kinder, für Erinnerungen jenseits von Wodka.
Ich bin aber auch traurig, daß mir so manches erst jetzt so bewußt wird...
Und damit sind wir wieder beim: Hätte - Wäre - Wenn....

Inne halten 25.04.2019, 00.18| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Begegnungen

Komischer Tag

Heute hab ich irgendwie gar nichts erledigt bekommen.
Fing schon damit an, daß ich gestern müde ins Bett bin
- und bereits nach 2 Stunden glockenwach war.
Ich hab dann stundenlang gelesen, am Handy gespielt - alles, nur nicht geschlafen.
Zur normalen Aufstehzeit bin ich dann wieder eingeschlafen...
Die Nacht hängt mir immer noch nach.
Jetzt bin ich zwar müde, aber bis 22 Uhr muß ich durchhalten,
sonst ist die nächste *komische* Nacht vorprogrammiert.
Hoffentlich kommt was in der Glotze, was im Hintergrund laufen kann, während ich spinne.

Inne halten 24.04.2019, 18.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Küchengeschwätz

Pflichtprogramm

Heute klingelte der Wecker ganz früh.
Ein Besuch bei der Arbeitsagentur stand auf dem Programm.
Ich bin entgegen aller Befürchtungen auf supernette Mitarbeiter getroffen.
Man war schlicht fassungslos ob der Handlungsweise des bisherigen Arbeitgebers und machte mir keinerlei Hoffnung in den Genuß von Arbeitslosengeld zu kommen.
Ich hab ein paar Vorschläge zum bewerben bekommen. Für zwei hatte ich schon eine komplette Bewerbung dabei...
Im Anschluß ans Arbeitsamt habe ich bei einem möglichen Arbeitgeber eine Bewerbung abgegeben, eine kurzes Gespräch geführt und bin sehr positiv bestärkt weiter gezogen.
Die Stelle wäre eine tolle Sache. Dem öffentlichen Dienst angeschlossen, sprich Bezahlung nach Tarif.
Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und freiwillige Bonuszahlung inklusive...
Zusätzliche Altersversorgung und das Einstiegsgehalt deutlich höher als mein derzeitiges nach zähen Verhandlungen im Februar.
Es scheint aufwärts zu gehen.
Und das tut mir sooo gut.
Ich hab dann noch beim bisherigen Arbeitgeber meine persönlichen Sachen abgeholt und den Schlüssel zurück gegeben.
Mit ein bißchen Schadenfreude habe ich dann noch vernommen, daß zwei weitere Mitarbeiter gekündigt haben und eine Dauernachtwache ihre Schwangerschaft verkündigte.
Ich weiß von einer weiteren Kollegin die kündigen wird...
Vielleicht ist doch was dran, daß das Karma zuschlägt.
Deutlich positiver gehe ich meiner Zukunft entgegen.
Es gibt zwar Arbeit in unserem Haus um wieder ein Zuhause daraus werden zu lassen, aber das scheut mich in keiner Weise.
Ich spare künftig die Miete, bekomme die volle Witwenrente, habe wieder einen Garten und einen Hund...
Da sind Tapetenwechsel und Boden verlegen gar nicht mehr sooo schlimm.
Ab 2. Mai geht es los.
Spätestens zum 1. Juli möchte ich umziehen und wenn wir in 2 Jahren mit allem fertig sind, ist alles gut.
Ich freue mich auf das Morgen, auch wenn momentan mein Herz noch ganz schwer ist. Aber:
Alles wird gut!

Inne halten 23.04.2019, 21.40| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Begegnungen | Tags: Arbeitsamt, bewerben,

Neuanfang

In jedem Ende schlummert ein Neuanfang.
Bei mir steht ein Neuanfang auf ganzer Linie an.
Tiefschläge waren hier fast an der Tagesordnung.
Die wollen verarbeitet werden.
Komischerweise bin ich mir ganz sicher, daß alles ein gutes Ende findet.

Uwe wurde am 10.04. seinem Wunsch entsprechend im Familiengrab beigesetzt.
Anstelle eines Theologen - Uwe war kein Glied einer Kirche - hatten wir eine Märchen. und Geschichtenerzählerin gebeten, ein paar Worte zu sprechen.
Und Walburga hat das wunderbar gemacht.
Zur letzten Ruhe gebettet wurde Uwe nicht von einem städt. Mitarbeiter, sondern vom Sohn seines besten Freundes.
Ein weiterer Freund hielt eine Ehrenwache in voller Rüstung.
Wenn man sagen dürfte, eine Beisetzung sei schön. dann war Uwes Beisetzung wunderschön.
Es sind bei Weitem nicht alle gekommen, die im Vorfeld ihr Erscheinen großmundig angekündigt hatten. Seis drum. Die, die da waren, waren die, die Uwe wichtig und wertvoll waren.
Ein eigentlich hier übliches Kaffeetrinken nach der Beisetzung haben wir nicht gemacht. War im Nachhinein auch gut so: Wir hätten wahrscheinlich noch bis Weihnachten von den Brötchen, die hier Tradition sind.

Die Tage nach der Beisetzung waren dann ruhiger und es ging uns allen besser. Jetzt war Zeit um mit dem Verarbeiten zu beginnen.
Meine Hausärztin hat mich nochmal krank geschrieben. Sie wollte mir eine deutliche Verlängerung geben.
Die habe ich abgelehnt. Ich wollte wieder in den Dienst und sowas wie Alltag einkehren lassen.

Mittwoch bin ich dann zum Arbeitgeber und mir meinen Dienstplan ab morgen abholen.
Anstelle eines Dienstplanes erhielt ich die Kündigung!
Meine Fehlzeiten nach meiner Herzgeschichte und Uwes Tod waren für ein Wirtschaftsunternehmen zu lange...
Ich bin da raus und wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich war sauer, verletzt.
Keine Frage, meine Fehlzeit ist nicht weg zu diskutieren.
Die Gründe hierfür leider auch nicht.
Morgen geht es zum Arbeitsamt.
Danach gebe ich eine Bewerbung ab. Telefonisch hatte ich mich schon beworben und das Gespräch verlief sehr positiv.
Wenn es jetzt also nur noch aufwärts geht - abwärts geht ja achon nimmer - dann beginnt am 15. Mai ein neuer beruflicher Lebensabschnitt.

Durch die Kündigung wurde eine weitere getroffene Entscheidung bestätigt: Ein Umzug steht an.
Johannes und ich ziehen in unser gemeinsames Haus.
Da gibt es zwar ein bißchen was zu tun, aber nix, was nicht zu bewältigen wäre.
Ich hab dann wieder einen kleinen Garten, unseren Familienhund und Platz für Hobbies.

Inne halten 22.04.2019, 17.18| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Tiefpunkte

Vom Leben überholt

Der letzte Blogeintrag ist vom 24.03.
Sonntag.
Ich kann mich sehr gut daran erinnern,
Ich war bei Uwe, hab ihm bei Kleinigkeiten geholfen und mich für den nächsten Tag erneut mit ihm verabredet.
Spätnachmittags haben wie noch telefoniert. Und das Treffen für den nächsten Tag nochmal bestätigt.

Montag...
Nach einem Besuch beim Hausarzt, bei dem ich nochmal eine Woche Krankschreibung erhielt, fuhr ich nach Hause, um Johannes abzuholen und erneut zu Uwe zu fahren.
Auf dem Weg zum Auto kam ich in einen heftigen Hagelschauer. Die Körner drangen bis in die Unterwäsche vor und ich kam völlig verfroren zu Hause an.
Nach einer Aufwärmphase fuhren wir dann los.
Wir kamen um 14 Uhr bei Uwe an und seither ist alles anders...
Wir fanden Uwe tot im Haus. Er war gestürzt und lag auf der Treppe in einer riesigen Blutlache.
Das was ich immer befürchtet hatte, ist eingetreten.
Und welch eine Ironie: Er war nicht betrunken...

Doch, ich werde weiterbloggen.
Ich hab hier in den letzten Jahren soviel verarbeitet, in dem ich es aufgeschrieben habe.
Ich werde so auch die Trauer teilweise verarbeiten.

Momentan sind wir beschäftigt die Beisetzung vorzubereiten und zu organisieren. Das lenkt ab und putscht gleichzeitig auf.
Zur Ruhe kommen ist ganz schwer. Ich nehme mir grad immer am Abend das Spinnrad und fahre mich daran runter.
Da kann ich die Gedanken fließen und los lassen.
Es ist so unwirklich. Ich schlafe nur wenig und nur mit Licht.
Dunkelheit und Stille machen mir zur Zeit Angst.

Inne halten 03.04.2019, 22.49| (2/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Seelenseufzer | Tags: Tiefpunkte, schwarze Stunden,

Bloggen davor und danach

Als ich meinen letzten Beitrag schrieb, war mir schon klar, daß es nicht einfach werden würde weiter zu bloggen, ganz so als wäre nichts gewesen.
Es ist eben was gewesen.
Ich hab deutlich zu spüren bekommen, daß das Leben endlich ist, und daß das Ende nicht wunschgemäß mit 87 oder 93 kommt, sondern durchaus früher, unverhofft.
Klar weiß ich das, aus Lebens- und Berufserfahrung.
Meine eigene Mutter starb 14 Tage vor ihrem 54. Geburtstag. In meiner Zeit auf der Onkologie war der Tod gegenwärtig,

Aber mal ehrlich: Tief im Inneren glauben wir doch nicht ernsthaft, daß es uns treffen kann. Das ist doch eher was für die anderen.
Unser eigenes Leben ist doch nicht in Gefahr. Auch noch in Lebensgefahr...

Und doch: Genau das ist passiert. Während ich an Weiberfasching Kräppel frittierte und im WDR das Treiben in Köln verfolgte, schlichen sich erste - für Frauen - typische Anzeichen eines Infarktes in mein Leben.
Natürlich habe ich die nicht ernst genommen und auf den Genuß eines frischen Kräppels geschoben.

Mittlerweile hatte ich meinen Herzkatheter. Eine Engstelle wurde mittels Ballon erweitert und meinen Herzkranzgefäßen sieht man den anhaltenden Bluthochdruck an.
Neben bei wurde noch ein Diabetes mellitus diagnostiziert, keine dramatisch hohen Werte, aber doch jenseits der Norm.
Grenzwertig sozusagen.

Was lerne ich aus dem Ganzen? So weitermachen wie bisher?
Bloggen, wenn es gerade passt. Hier erzählen wie gut es nir geht und wie toll doch alles ist?
Ist es das denn?

Momentan habe ich eine Scheißangst.
Davor, daß sich Weiberfasching wiederholt.
Ich hab meine Risikofaktoren: Übergewicht, fam. Disposition, die Pille, Rauchen.
Bekloppt, ich rauche zwei Tage lang nicht und vor lauter Angst stecke ich mir an Tag 3 eine nach der anderen an...
Ich schlafe zur Zeit ganz schlecht.
Einerseits bin ich müde und erschöpft. Die Anspannung vor dem Katheter und die Angst davor sind weg.
Das war schon kräftezehrend.
Jetzt habe ich Angst einzuschlafen...

Ich hab keine Ahnung was ich essen soll, oder kann und darf.
In Allem sehe ich den Zuckergehalt, oder das Cholesterin.
Ich fühle mich zur Zeit echt hilflos, total allein und in einem Strudel der Gefühle und Ängste gefangen.

Inne halten 24.03.2019, 01.22| (3/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Nebelflüstern | Tags: Aufbruch, Neuanfang,

Es geht weiter hier

Die Pause war teilweise geplant.
Zwischendrin hab ich dann meinen Internetanbieter gewechselt und war zwangsweise offline.
Über Fasching hatte ich Urlaub und wollte hier wieder voll einsteigen...
Nun, es kam anders.
Und so hat es bis heute gedauert.
Ich war zwischendurch im Krankenhaus, weil ich an Weiberfasching einen kleinen Herzinfarkt hatte.
Jetzt bin ich daheim und sitze die Zeit bis zum Herzkatheter und PTCA ab.

Ist eine doofe Situation. Fühlt sich komisch an, macht Angst.
Sobald ich wieder AP Beschwerden bekomme, muss ich gleich in die Klinik.
Ist ideal für jemanden der Panikattacken hat...
Die sind fast schon wieder alltäglich. Ebenso wie Schlafstörungen...
Alles nicht gerade blutdrucksenkend. Kopfkino inklusive.

Inne halten 11.03.2019, 20.07| (3/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Tiefpunkte