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Was für eine Nacht... Im Schleudergang

Das war eine Nacht.
Ich dachte eigentlich ich könnte ruhig und entspannt schlafen.
Fehlanzeige. Magenschmerzen seit gestern Abend. Kloßgefühl im Hals.
Das Herumeiern, ist es richtig? Oder mach ich (wieder mal) alles falsch.
Mach ich Familie kaputt?
Ist es meine schuld? Wenn ich meine Bedürfnisse nicht wahrgenommen und auf Erfüllung gedrungen hätte...
Wenn ich...
Total bescheuert: Ich kann nicht für ihn die Sauferei aufgeben. Das muss er, und dazu müsste er erst mal wollen...
Und selbst: Mit dem nicht mehr saufen alleine wäre es nicht getan.
Da ist soviel kaputt...
Verletzungen durch ihn, die mir schier den Atem raubten.
Sein Verhalten als ich in Gießen stationär war. *Das haben Dir die Psychofuzzies eingetrichtert...* nur mal als Beispiel.

Nein, ich liebe diesen Mann nicht mehr. Punkt. Ich sollte froh sein und lächelnd nach vorne schauen.
Aber: Ich habe mein gesamtes bisheriges Erwachsenenleben mit ihm geteilt. Im Dezember kennen wir uns 30 Jahre. Wir haben drei gemeinsame Kinder.
Meine Lebensplanung sah einfach anders aus.
Haus, ein bißchen Garten, die Katzen, der Hund...
Und jetzt. Jetzt habe ich eine Wohnung, einzugsbereit. Und eiere.
Ich hab Angst.
Wird sich das was ich jetzt tue, jemals gut anfühlen? Richtig ist es, aber es fühlt sich so anders an.
Ja, es wird eine Umstellung. Keine Tiere mehr, kein Garten...

Aber: Das Gesicht in das Gesicht meines Sohnes: Mein Zimmer... Und wie er es einrichtete... Da fühlte sich mein Handeln gut und richtig an.



Inne halten 26.09.2015, 11.03

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Inge

Du bist eine grossartige Frau, Augen AUF und durch. Deine Kinder werden dich verstehen.

vom 26.09.2015, 23.28
1. von Pia

Wenn es sich vielleicht für dich erstmal nicht gut anfühlt, für deinen Sohn ist es auf jeden Fall gut. Er muss da raus. Und auch für dich ist es gut! Im Zweifelsfall kannst du ihm sowieso nur helfen, wenn du ihm deine Hände unter dem Hintern wegziehst. Er ist noch nicht weit genug unten, um sich entscheiden zu können, ob er leben oder saufen will.
Ich bin mit zwei Alkoholikern aufgewachsen und wäre froh gewesen, wenn wenigstens meine Mutter nicht an der Flasche gehangen und das Weite gesucht hätte.

Es wird alles gut und du schaffst das auch.

Liebe Grüße
Pia

vom 26.09.2015, 11.38