Ausgewählter Beitrag

Therapiebeginn

Ich wollte über meine stationäre Therapie schreiben.
Daher hielt ich es für eine gute Idee, die Beiträge in meinem zu 99.9% passwortgeschützten Blog *Seelenseufzer* nochmal zu lesen...

Ich hab manches noch so gegenwärtig und anderes wurde bereits verdrängt, aktiv vergessen...
Damals kam schon einiges zusammen, was mich belastete und mir meine Unbeschwertheit in vielen Dingen einfach nahm.
In jener Zeit sind zwei - damals dachte ich noch wichtige - Freundschaften zerbrochen und eine neue ganz langsam entstanden.
Im Vordergrund stand damals für mich dieser Suizid am Arbeitsplatz.
Nach meiner Auffassung hatte ich da versagt, war schuld.
Eben die alte Struktur...
Ich fühlte mich - was die Anforderungen aus meinem Beruf betrifft überfordert, vollkommen unsicher.
Wenn ich nur diese Schuldgefühle loswerden würde. Dann wäre ALLES gut.

Das dies nur der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte wurde mir erst sehr viel später klar
Ich hatte deutlich schwerwiegendere Probleme und konnte sie nicht sehen.
Verlustängste aus frühester Kindheit herrührend, dieses Eheleben was keins mehr war - was ich aber nicht sehen konnte oder wollte.
In meinem ersten Arztbrief aus der Traumatologie steht so fein formuliert drin, daß ich eigene Probleme und Belastungen über eine sich selbstaufgebende und selbstzerstörende Tätigkeit auszugleichen versuche.
Sich selbst aufgebend, würde ich noch nicht mal so stehen lassen wollen.
Bis zu jenem Kontakt mit Psychologen habe ich mich überhaupt nicht für wichtig genommen. Ich habe mich regelrecht verdrängt. Wie sollte ich mich da aufgeben.
Ich war nicht wichtig. Ich hatte zu funktionieren.
Ich hatte stark zu sein. Und wenn was nicht klappte, war ich schuld, automatisch. War normal.
Und dann dieser Irrsinn: Es fehlt jemand auf dem Dienstplan... mach ich.
Pflegeplanungen fehlen. Nicht verzagen, Steffi fragen.
Also Hochleistungssport Arbeit.
Und zu Hause? Hab ich doch schon geschrieben. Ich bin unattraktiv...wertlos. SCHULD.
Hobbys. Ja, wurden betrieben wie Vollzeitjob.
Pulli angefangen zu stricken. Jetzt aber, das Teil muss fertig werden! Wie kann man nur sooooo lange brauchen....

Eben kommt mir beim Schreiben die Idee, vielleicht einzelne Seelenseufzer hierher zu kopieren.
Einfach, weil ich damals eine völlig andere Denke hatte.
Ich schlaf mal eine Nacht drüber.
Euch wünsche ich eine gute Nacht. Schlaft gut und habt einen tollen Start in die neue Woche.
Lasst es euch gut gehen. Tut euch Gutes.

Inne halten 07.06.2015, 22.40

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