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Bloggen davor und danach

Als ich meinen letzten Beitrag schrieb, war mir schon klar, daß es nicht einfach werden würde weiter zu bloggen, ganz so als wäre nichts gewesen.
Es ist eben was gewesen.
Ich hab deutlich zu spüren bekommen, daß das Leben endlich ist, und daß das Ende nicht wunschgemäß mit 87 oder 93 kommt, sondern durchaus früher, unverhofft.
Klar weiß ich das, aus Lebens- und Berufserfahrung.
Meine eigene Mutter starb 14 Tage vor ihrem 54. Geburtstag. In meiner Zeit auf der Onkologie war der Tod gegenwärtig,

Aber mal ehrlich: Tief im Inneren glauben wir doch nicht ernsthaft, daß es uns treffen kann. Das ist doch eher was für die anderen.
Unser eigenes Leben ist doch nicht in Gefahr. Auch noch in Lebensgefahr...

Und doch: Genau das ist passiert. Während ich an Weiberfasching Kräppel frittierte und im WDR das Treiben in Köln verfolgte, schlichen sich erste - für Frauen - typische Anzeichen eines Infarktes in mein Leben.
Natürlich habe ich die nicht ernst genommen und auf den Genuß eines frischen Kräppels geschoben.

Mittlerweile hatte ich meinen Herzkatheter. Eine Engstelle wurde mittels Ballon erweitert und meinen Herzkranzgefäßen sieht man den anhaltenden Bluthochdruck an.
Neben bei wurde noch ein Diabetes mellitus diagnostiziert, keine dramatisch hohen Werte, aber doch jenseits der Norm.
Grenzwertig sozusagen.

Was lerne ich aus dem Ganzen? So weitermachen wie bisher?
Bloggen, wenn es gerade passt. Hier erzählen wie gut es nir geht und wie toll doch alles ist?
Ist es das denn?

Momentan habe ich eine Scheißangst.
Davor, daß sich Weiberfasching wiederholt.
Ich hab meine Risikofaktoren: Übergewicht, fam. Disposition, die Pille, Rauchen.
Bekloppt, ich rauche zwei Tage lang nicht und vor lauter Angst stecke ich mir an Tag 3 eine nach der anderen an...
Ich schlafe zur Zeit ganz schlecht.
Einerseits bin ich müde und erschöpft. Die Anspannung vor dem Katheter und die Angst davor sind weg.
Das war schon kräftezehrend.
Jetzt habe ich Angst einzuschlafen...

Ich hab keine Ahnung was ich essen soll, oder kann und darf.
In Allem sehe ich den Zuckergehalt, oder das Cholesterin.
Ich fühle mich zur Zeit echt hilflos, total allein und in einem Strudel der Gefühle und Ängste gefangen.

Inne halten 24.03.2019, 01.22

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Ellen

Ja, man denkt immer, das trifft einen selbst ja nicht, aber irgendwann ist man auch dran. Wegen der Ernährung mußt du dich einfach schlau machen. Mein Sohn bekam mit 10 Jahren Diabetes I, seither muß er sich immer spritzen, anfangs war das für uns alle eine Katastrophe. Liebe Grüße und alles Gute für dich!
Ellen

vom 24.03.2019, 09.48
2. von Tamara

Hallo,
oh je, das ist eine harte Zeit, die Du da durchlebst. Ich wünsche Dir, dass Du Dich bald fangen kannst und an den Ängsten arbeiten.
Als bei mir Diabetes diagnostiziert wurde, war ich auch erst mal erschlagen. Ich hab mich dann bemüht, meine Ernährung auf unverarbeitete Lebensmittel umzustellen, soweit möglich. Also null Fertigprodukte, Convenience und dergleichen. Man glaubt nicht, wo überall Zucker drin ist. Und auch keine Diätprodukte, die Zuckeraustauschstoffe enthalten, ganz böse...
Ich versuch auch bestimmte Kohlenhydrate zu meiden, aus Getreide und Kartoffeln, ist halt nicht jedermanns Sache. Das vielgelobte Vollkorn treibt meinen Zucker noch schneller hoch als normales Weizenmehl... ist wohl bei jedem anders.
Beim Obst achte ich auf den Zuckergehalt, Obstsaft geht gar nicht.
Mit Cholesterin hab ich keine Probleme, da kann ich auch nicht raten, aber Diabetes ist in den Griff zu kriegen und man kann dann ganz gut damit leben, ohne auf alles verzichten zu müssen.

Alles Gute
Tamara


vom 24.03.2019, 08.23
1. von Elisabeth

Hallo, es gibt leider keine Garantie auf ein langes unbeschwertes Leben. Ich wünsche Ihnen alles gute für die kommende Zeit. Was das Essen angeht kann ich empfehlen mal bei den ErnährungsDocs zu schauen. Da gibts eine Liste was bei Erkrankungen gut oder nicht so gut verträglich ist, Rezepte dazu stehen auch einige im Internet. Elisabeth

vom 24.03.2019, 06.26